Wenn sich der innere Schweinehund an die Gewohnheit kettet
Brückengedanke der Woche
Kennt ihr das? Ich gebe zu, ich liebe Schokolade, aber ich weiss, es tut mir nur in sehr kleinen Dosen gut. Eine Zeitlang habe ich mir auf dem Nachhauseweg regelmässig etwas Süsses «gegönnt». In Momenten, in denen ich dann mit so eingeschlichenen Gewohnheiten aufhören will oder mit etwas Ungewohntem anderen anfangen möchte, wirft sich mein innerer Schweinehund gefühlt sehr theatralisch auf den Boden, sein Nein hat mindestens 15 I’s und 10 E’s. Und wenn alles nicht hilft, kettet er sich an der bisherigen Gewohnheit fest und die beiden im Doppelpack sind dann meist zu viel. «Ach komm, heute noch einmal, dass hast du dir echt verdient und dann höre ich morgen auf» oder «Das war so ein harter Tag, ich nehme den Lift, ich kann ja ab morgen die Treppen nehmen». Anschliessend fest die inneren Augen zu machen, damit ich das Grinsen der beiden nicht sehe, nach dem Motto wart es ab, das schaffen wir auch morgen wieder.
Kaum habe ich aufgegessen, steige aus dem Lift aus, erscheint die Kritikerin auf der inneren Bühne und legt los. Lustigerweise redet sie in Du Form, so als würde es sie nichts angehen, wäre sie nicht beteiligt. «Typisch, du hast es wieder einmal nicht geschafft», «Wie kannst du nur …» es folgt ein Vorwurf auf den anderen.
Kennt ihr das? Mir hilft es in den Fällen, in den inneren Dialog mit der Kritikerin zu gehen, eine Brücke zu schlagen und sie ins innere Team zu integrieren, sie zur Mitverantwortlichen zu machen, nicht «du», sondern “wir” und sie fragen, wie gehen wir zusammen (du, ich und der innere Schweinehund) zukünftig mit der Gewohnheit um?
Herzliche Grüsse aus der Sova, Christiane
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